Am Dienstag, dem 28.01.2025, trafen wir uns, die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 unseres Gymnasiums gegen 7.45 Uhr am Luise-Reuter-Saal in Grevesmühlen, um viele neue Erkenntnisse durch einen ca. einstündigen Vortrag von Herrn Schiffner über den Untergang der Cap Arcona sowie einen anschließenden Museumsdurchgang mit Blick auf das Schiffsmodell zu gewinnen.
Die Geschichte der Cap Arcona ist eine der tragischsten Ereignisse des Zweiten Weltkriegs, welche allerdings oft ins Vergessen gerät. Der Unterrichtsgang beleuchtete besonders mithilfe vieler Fotos, Filmausschnitte, Zeichnungen, Grafiken und Zitate den Untergang des Passagierschiffs am 3. Mai 1945 in der Lübecker Bucht, bei dem über 7.000 Menschen ums Leben kamen – die meisten von ihnen Häftlinge aus nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Die Ausstellung vermittelte uns die Ereignisse rund um die Cap Arcona, die ursprünglich als luxuriöses Passagierschiff gebaut wurde. Gegen Ende des Krieges wurde das Schiff von den Nationalsozialisten für den Transport von KZ-Häftlingen genutzt. Kurz vor Kriegsende wurde die Cap Arcona zusammen mit anderen Schiffen, wie beispielsweise der „Thielbek“, von britischen Flugzeugen bombardiert. Aufgrund mangelnder Kennzeichnung als Gefangenenschiff kam es zu diesem katastrophalen Irrtum. Aufgrund der geringen Wassertiefe der Ostsee an dieser Stelle, ging das Schiff nicht unter, sondern kippte auf die Seite und brannte aus. Nur wenige Menschen überlebten dieses Kriegsverbrechen.
Doch wir lernten nicht nur etwas über die Cap-Arcona, sondern auch darüber, warum man in Konzentrationslagern eingesperrt wurde und warum hauptsächlich das ehemalige Konzentrationslager- und Vernichtungslager Auschwitz im Gegensatz zu anderen Konzentrationslagern, wie beispielsweise Neuengamme, bekannter ist. Wir wurden hierbei durch Fragen und das Anregen zum Nachdenken aktiv einbezogen.
Ziel der Veranstaltung war es, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und uns zu verdeutlichen, dass den Betroffenen ein Gesicht gegeben werden sollte. Darüber hinaus regte sie uns dazu an, sich mit den Schrecken der NS-Zeit auseinanderzusetzen und aus der Vergangenheit zu lernen.
Der Vortrag endete mit einem Zitat von Edmund Burke: „Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun.“, welches die Botschaft der Veranstaltung eindrucksvoll unterstrich und zum Handeln ermutigte. Der anschließende Museumsdurchgang, bei dem die Schülerinnen und Schüler das Schiffsmodell der Cap Arcona betrachteten, vertiefte das Verständnis für die historische Katastrophe. Das anschauliche Modell weckte Empathie, indem es den Opfern und ihrem Schicksal ein noch konkreteres Bild verlieh.
Abschließend möchten wir uns herzlich bei Herrn Schiffner, dem Leiter der Veranstaltung, für sein Engagement und die aufwendige Organisation bedanken. Durch seine leidenschaftliche Vermittlung der Thematik wurde die Veranstaltung zu einem eindrucksvollen Erlebnis für alle Beteiligten. Wir schätzen seinen wertvollen Beitrag sehr.
Gretchen Rieger und Tessa Leiskau, Klasse 10/1